
Der aktuell veröffentlichte DAK-Kinder- und Jugendreport zeigt eine deutliche Steigung der psychischen Erkrankungen bei jungen Menschen.
Gerade bei jungen Mädchen steigen Ängste, Depressionen und Essstörungen. So hat sich die Chronifizierung von Angststörungen verdoppelt.
2019: 8,1 von 1.000 Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren mussten jedes Quartal mit einer Angststörung ambulant oder stationär behandelt werden
2024: 16,6 von 1.000 jugendliche Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren mussten jedes Quartal mit einer Angststörung ambulant oder stationär behandelt werden
2024: 22 von 1.000 DAK-versicherten Kindern und Jugendlichen zwischen fünf und 17 Jahren wurden mit einer Angststörung behandelt (bundesweit rund 230.000 Kindern und Jugendlichen)
2024: 66,5 von 1.000 Mädchen mussten mit einer Angststörung ambulant oder stationär versorgt werden (vielfach soziale Phobien und Panikstörungen). Bundesweit sprechen wir somit von rund 75.500 Teenagerinnen, einem Plus von 53 Prozent zum Jahr 2019.
2024: Die Zahl jugendlicher Mädchen, die zeitgleich an einer Angststörung und einer Depression litten, erhöhte sich 2024 im Vergleich zu 2019 um rund 90 Prozent.
2024: die Behandlungszahlen von jungen Mädchen mit Depressionen stiegen 2024 im Vergleich zu 2019 um 27 Prozent ( bundesweit rund 84.000 jugendliche Mädchen )
2024: die Behandlungszahlen von jungen Mädchen mit Essstörungen (Magersucht und Bulimie) stiegen 2024 im Vergleich zu 2019 um 38 Prozent ( bundesweit rund 23.000 Teenagerinnen )
„Die Ergebnisse sind besorgniserregend und decken sich mit unseren Erfahrungen in der Praxis“, sagt Dr. Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen e. V. (BVKJ). „Wir sehen weiterhin eine hohe Rate an psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen. Insbesondere Ängste spielen dabei eine große Rolle. Dass sich bei den psychischen Erkrankungen gerade bei jugendlichen Mädchen ein Plateau gebildet hat, überrascht mich nicht. Die Krisen reißen nicht ab – Pandemie, Klimawandel, Kriege, gesellschaftlicher Druck, Zukunftsängste. Das alles bleibt im Alltag junger Menschen präsent. Aus meiner Sicht brauchen wir einen Ausbau von Präventions- und Unterstützungsangeboten, und zwar dort, wo Kinder und Jugendliche ihren Alltag verbringen: in Schulen, Kitas und Jugendzentren.“
Ergänzende Informationen bekommen Sie über die Webseite der DAK