> Corona Maßnahmen und die daraus resultierenden psychischen Belastungen

29. März 2021

Mitte November haben wir hier von einer Studie der Stiftung Deutsche Depressionshilfe berichtet. Die Studie „Deutschland-Barometer Depression“  zeigte deutlich, wie sehr Menschen mit Depression unter den Folgen der Corona-Maßnahmen leiden. So haben Menschen mit Depression wesentlich mehr Angst, sich mit dem Corona-Virus anzustecken als die Allgemeinbevölkerung. Ebenfalls als sehr belastend wurde der Lockdown und die fehlende Tagesstruktur empfunden. Daneben führten die Corona-Maßnahmen zu massiven Einschnitten in der Versorgung psychisch Erkrankter Menschen. So berichtete fast jeder Zweite von ausgefallenen Terminen bei Facharzt oder Psychotherapeuten.

Eine aktuelle Sondererhebung der Stiftung Deutsche Depressionshilfe zeigt auf, wie der 2. Lockdown den Krankheitsverlauf und die Versorgung psychisch Erkrankter massiv verschlechtert. 44% der Menschen mit diagnostizierter Depression sprechen von einer Verschlechterung ihres Krankheitsverlaufes in dem vergangenen halben Jahr, bis hin zum Suizidversuch. Eine deutliche Belastung zeigt sich auch bei der Allgemeinbevölkerung ohne psychische Erkrankung. Weiterhin führen die Corona-Maßnahmen zu massiven Einschnitten in der Versorgung psychisch erkrankter Menschen. Herr Prof. Ulrich Hegerl (Vorsitzender Stiftung Deutsche Depressionshilfe/ Senckenberg-Professur an der Goethe-Universität Frankfurt/M.) beschreibt die aktuelle Situation so:

„Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe hat in den beiden letzten Februarwochen 2021 eine repräsentative Bevölkerungsbefragung gemacht und die Ergebnisse sind sehr eindrücklich. Sie zeigen, dass dieser zweite Lockdown als deutlich bedrückender erlebt wird. 71% erleben das als bedrückend und im letzten Jahr waren die Zahlen deutlich geringer. Mehr Menschen sagen interessanterweise jetzt auch, dass sie Angst haben sich zu infizieren, 48% haben diese Angst. Mehr Menschen geben an, sich zurückzuziehen und auch mehr Menschen geben an, familiär stark belastet zu sein und sich berufliche Sorgen zu machen. Alle diese Zahlen sind nach oben gegangen im Vergleich zu den Zahlen im ersten Lockdown und im Juni/Juli letzten Jahres.“

Mehr Informationen: Sondererhebung Deutschland-Barometer Depression

Bilder Studie: Stiftung Deutsche Depressionshilfe