Wer Bonn kennt, der kennt auch Marlies Stockhorst. Denn mit ihrem vielfältigen Engagement ist die Präsidentin des Bonner Festausschusses aus dem gesellschaftlichen Leben in der Bundesstadt nicht wegzudenken. Präsidentin des Damenkomitees Lustige Bucheckern, Initiatorin des Bönnsch-Unterrichts an Grundschulen und der Revue „In d’r Kayjass Nummero Null“ – um nur einen kurzen Einblick in ihr Engagement in der Brauchtumspflege zu geben, für das sie vor zwei Jahren das Bundesverdienstkreuz erhalten hat. Doch auch jenseits des närrischen Treibens ist Stockhorst aktiv. Denn auch das Soziale liegt ihr am Herzen, was man unter anderem an ihrem Einsatz als CSR-Botschafterin (CSR – corporate social responsibility) sieht. Nun gibt sie als Botschafterin der Stiftung Gemeindepsychiatrie Bonn-Rhein-Sieg ein Gesicht und tritt so unter anderem dafür ein, psychisch erkrankte Menschen zu entstigmatisieren.
Teilhabe sollte für alle möglich sein“
Marlies Stockhorst, Präsidentin Festausschuss Bonner Karneval
„Mir ist es ein Herzensanliegen, mich für diejenigen einzusetzen, die sonst vielleicht vergessen werden“, sagt Marlies Stockhorst. Das gelte für Pänz genauso wie für ältere Menschen oder solche mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen. Erfahrung damit hat sie bereits. So ist die Proklamation von Prinz und Bonna barrierefrei – mit Gebärdensprach- und Schriftdolmetschern sowie Audiodeskription für Blinde und Sehbehinderte. Beim Rosenmontagszug gibt es eine Rollstuhlfahrer:innen-Tribüne und eine Kommentatoren-Stelle für blinde und sehbehinderte Menschen. „Teilhabe sollte für alle möglich sein“, so Stockhorst. Karneval berühre wie kein anderer Brauch die Seele der Menschen, das Loslassen von Konventionen sei gerade für psychisch erkrankte Menschen bedeutsam. Unter anderem aus diesem Grund sei ihr der Einsatz als Stiftungsbotschafterin sehr wichtig. Denn der Unternehmensverbund setze sich genau dafür ein: Psychisch erkrankten Menschen durch ein breit gefächertes Angebot, durch Hilfen und Unterstützung gesellschaftliche und berufliche Teilhabe zu ermöglichen.
Ein wichtiges Ziel der Stiftung ist es, Vorbehalte gegenüber psychisch erkrankten Menschen abzubauen und deren Inklusion in allen Lebensbereichen zu fördern.“
Stiftungs-Vorstand Wolfgang Pütz
„Marlies Stockhorst tritt gemeinsam mit uns für psychisch erkrankte Menschen und ihre Angehörigen ein. Das bedeutet uns sehr viel“, sagt Stiftungsvorstand Wolfgang Pütz. Ein wichtiges Ziel der Stiftung sei es, Vorbehalte gegenüber psychisch erkrankten Menschen abzubauen und deren Inklusion in allen Lebensbereichen zu fördern. „Hierzu bedarf es einer intensiven Kommunikation auf allen gesellschaftlichen Ebenen.“ Und davon sei der Karneval ein gewichtiger Teil.
Festausschuss Bonner Karneval
Mehr als 70 Bonner Gesellschaften sind unter dem Dach des Festausschusses Bonner Karnevals vereint. Seine Aufgabe ist es, „die Tradition und Kultur des Bonner Karnevals zu pflegen sowie seine bönnsche Eigenart und Ursprünglichkeit zu erhalten“, heißt es auf der Webseite des Festausschusses. Auch viel Organisation gehört dazu. Dafür engagiert sich ein rund 40-köpfiges Team 365 Tage im Jahr. Marlies Stockhorst wurde 2010 als erste Frau in der Geschichte des Bonner Karnevals zur Festausschuss-Präsidentin gewählt. Ihr zur Seite stehen im Vorstand ihr Vize Mirko Feld, Schatzmeister Lutz Leide, Brauchtumsreferent Christoph Arnold und Zugleiter Björn Bachmann.
Weitere Informationen: www.karneval-in-bonn.de